DUNIN-KOZICKA Maria - Burza aus dem Osten. Erinnerungen aus Kiew (1918-1920) [Erstausgabe 1925].

Krakau 1925, Krakauer Verlagsgesellschaft. 13,5x19,5 cm, S. XIII, 512, Schwarz-Weiß-Fotos auf separaten Seiten, Halbledereinband. Sehr guter Zustand (Längsspuren am hinteren Vorsatzblatt).

Erste Ausgabe. Fiktionalisierte Memoiren der Schriftstellerin und Romanautorin Maria Dunin-Kozicka (1877-1948) aus der Zeit, als sie gezwungen war, ihr Landgut in Lemieszówka in der Region Kiew auf der Flucht vor der bolschewistischen Invasion zu verlassen. Das Buch enthält Schwarz-Weiß-Fotografien von mehreren Grenzlandgütern: Dunin-Borkowski-Palast in Klimaszówka, Nikorowicz-Gut in Rosochowata, Ścibor-Rylski-Gut in Browki, Dachowski-Palast in Leśkowa, Jaroszyński-Palast in Antopol, Kosielski-Palast in Wońkowce, Golejewski-Palast in Czarnokozińce, Starzeński-Palast in Paniowce, Kossecki-Palast in Kaczmarzów und das Gut in Lemieszówka, wo die Autorin lebte.

"Das ist "Grenzland"-Literatur, die uns, die wir die schrecklichen Zeiten von 1917-1920 nicht persönlich erlebt haben, von dem Kampf erzählt, den die polnische Gesellschaft, die in den Grenzgebieten aufgewachsen ist und mit ihnen verwachsen ist, gegen den Sturm aus dem Osten geführt hat und dem sie - vorläufig - erlegen ist. In den letzten Jahren haben sich die Geschichten vervielfacht, so dass es möglich ist, diese neue, heroische und martyriumsähnliche Episode unserer Geschichte immer umfassender zu rekonstruieren. (...) Die Autorin versteht es, den Schrecken und die Abscheulichkeit der von ihr erlebten Szenen ergreifend zu schildern, um nur als Beispiele die Merkmale der Kiewer Tschekazwyczajka oder die Beschreibung der "Foltergärten" zu nennen, die die phantastischen Beschreibungen des französischen Schriftstellers übertreffen, weil sie auf ihren eigenen wahren und tiefsten Erfahrungen beruhen. Ihre erschütternden Schilderungen werden eines Tages als klassische Dokumente für die Kenntnis der dantischen Szenen zitiert werden, die die polnische Intelligenz und der Landadel in der Ukraine erlebten." (Auszug aus dem Vorwort von St. Estreicher).